Geologie & Biologie: Klima

Definition: Klima

von Dr. Winfried Kuhn

Im Gegensatz zum Wetter, versteht man unter Klima die Gesamtheit der Ereignisse, die sich in der erdnahen Atmosphäre einer bestimmten Region über Monate und Jahre hinweg abspielen. Dem gegenüber ändert sich das Wetterer innerhalb von Stunden oder Tagen.

Natürliche Einflüsse auf das Klima:
Kontinentaldrift: Veränderungen der Meeresströmungen, Gebirgsbildung (Veränderungen der Luftströmungen),
Vulkanismus (Einfluss auf die Atmosphäre),
Meteoriten-Einschläge auf der Erde (Einfluss auf die Atmosphäre)
Sonnenflecken (Einfluss auf das Erdmagnetfeld und Wolkenbildung)
Umlaufbahn der Erde um die Sonne, Neigung der Erdachse in Bezug auf die Sonne

Defintion: Mikroklima

Klima-Rekonstruktionen Eiszeiten, Wüstenklimate, Seesedimente (Warven, tiereische und pflanzliche Fossilien (Dendrochronologie, Pollenanalysen, Mikrofossilien, Muscheln und Korallen), Eisbohrkerne, Isotopenanalysen

Klimaaufzeichnungen aus historischer Zeit bestehen erst seit etwa 150 Jahren. Auswirkungen in historischer Zeit: Berichte über Hungersnöte, Völkerwanderungen, Naturkatastrophen (Hochwasser- Lawinenereignisse)

Die Kleine Eiszeit (http://de.wikipedia.org/wiki/Kleine_Eiszeit), eine Kälteperiode zwischen 1300 und 1850. Nur für diese Epoche lassen sich im gesamten Holozän (http://de.wikipedia.org/wiki/Holozän) Gletschervorstöße global nachweisen. In den Alpen verschwanden Dörfer, der Weinbau verschwand aus Pommern, Ostpreußen, Schottland oder Norwegen, die Olivenbäume in der Toskana erfroren.

Weitere Daten in Klimageschichte (http://de.wikipedia.org/wiki/Klimageschichte)

Geologie & Biologie: Klima- Inhalt der Tafel

von Dr. Winfried Kuhn

Klimawandel

Klimawandel findet auf der Erde permanent statt. Geologen und Paläontologen sind in der Lage, aus der Zusammensetzung von Gesteinen und anhand der darin enthaltenen Fossilien die klimatischen Verhältnisse der Erdgeschichte über einen Zeitraum von mehr als 500 Millionen Jahren zu rekonstruieren.

Kälte und Hitze seit 2,6 Millionen Jahren

Ab Mitte der Tertiär-Epoche kühlte das Klima allmählich ab. Seit rund 2,6 Millionen Jahren spielen sich erhebliche Klimaschwankungen mit wechselnden Kalt- und Warmzeiten ab. In den Warmzeiten lebten Tiere wie Wasserbüffel und Flusspferde am Rhein. In den Kaltzeiten zogen große Herden von Kälte-angepassten Mammuten, Moschusochsen, Rentieren und Wollnashörnern auf ihren jahreszeitlichen Wanderungen durch die eisfreie, aber kräuterreiche Mammutsteppe zwischen Sibirien und Südwestfrankreich.

Subtropische Küste vor 30 Millionen Jahren

Im Oligozän, als das Meer vor etwa 30 Millionen Jahren das Mainzer Becken überflutet hatte, herrschte in unserer Gegend ein subtropisch-feuchtwarmes Klima. Die Vielzahl an Land- und Meeresfossilien aus den Sandgruben der Umgebung sind Klimazeugen dieser Zeit.

Wüste vor 290 Millionen Jahren

In der Zeit des Rotliegend fand ein Klimawandel statt von feucht-heißem Regenwald-Klima der Karbon-Zeit (Steinkohle-Entstehung) zu trocken-heißem Wüstenklima der Zechstein-Zeit. Noch zu Beginn des Rotliegend entstanden See-Sedimente mit charakteristischen Pflanzen- und Tier-Fossilien. Spätere Sedimente, wie die heutigen Felstürme der Wadern Formation bei Münster-Sarmsheim, bestehen aus sturzflutartigen Wadi-Ablagerungen, wie wir sie aus heutigen Wüstenregionen kennen. Deutschland war im Zeitalter des Rotliegend ein Bestandteil des Superkontinentes Pangäa, in dem alle Kontinente der Erde miteinander verschmolzen waren. Die Region lag damals wenig nördlich des Äquators.

Die Zukunft

Wie wird das Klima der Zukunft? Im überwiegenden Teil der Erdgeschichte waren die Pole eisfrei. Befinden wir uns gegenwärtig also noch im Eiszeitalter? Wer kann aufgrund seriöser Fakten vorhersagen, ob die Temperaturen in den nächsten Jahrzehnten stetig ansteigen werden, oder ob möglicherweise schon bald ein ein Temperatur-Knick einsetzen wird, welcher eine weitere Eiszeit einläutet?